Kennen Sie „ZDF-history“? Ja! Wunderbar!
Nein?.... ähm…

bibel small[25. März 2020]

Wie auch immer – vor Jahren gründete der Wissenschaftsjournalist Guido Knopp dieses Portal und ich persönlich zähle es zu meinen Lieblingssendungen in der ZDF-Mediathek, in der ich immer wieder stöbere.

Mir gefällt es, wenn Menschen geschichtliche Ereignisse mit der „Brille von heute“ betrachten, ohne die „Brille von damals“ außer Acht zu lassen.

Warum ich Ihnen das erzähle?

Ich stolperte über ein paar Bibelverse, die natürlich uralt sind und die ich verstehen möchte. Deshalb muss ich wohl mit den Augen eines „Detektives der Geschichte“ herangehen.

In Psalm 91 heißt es: Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest.

Passt in die „Corona-Krise“, oder?

Das ist so ein mut.macher angesichts schwieriger Zeiten – und dennoch ein Bibeltext aus einer anderen Zeit. Mal ehrlich: Bei dem Wort „Schirm“ denken wir an den Knirps in der Aktentasche, den wir zücken, wenn es nieselt. Schatten ­brauchen wir gerade nicht, weil es ziemlich kalt ist und uns jeder Sonnenstrahl wärmt.

Eine Burg ist ein Museum und der Jäger sorgt dafür, dass wir einen guten Wildschwein­braten auf dem Tisch haben.

Genau das alles MEINT der Text nicht!

Im Alten Israel brannte die Sonne, Schatten war eine Wohltat und eine Burg ein strategisches Zentrum in der Abwehr der Feinde und eine ansteckende Krankheit, dessen hebräisches Wort Martin Luther mit „Pest“ übersetzt, war das Schlimmste, was den Menschen damals passieren konnte.

Das waren eben andere Zeiten!

Nein, das waren sie nicht.

Ein Virus macht uns das heute deutlich. Es grenzt uns ein, es sorgt dafür, dass wir „gefesselt“ an unser Zuhause sind und nicht quer durch die Welt jetten ­können – es hat sich also nichts geändert.

Wenn das so ist, dann hat sich aber auch das nicht geändert: …der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest.

Gott ist derselbe, er BLEIBT Schutz und Burg und Schirm und Schatten – ich wünsche uns, dass wir das in den kommenden Tagen und Wochen erleben und mit dem Psalmbeter mitsprechen können.

Pfarrer Jens Buschbeck

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