3Schriftzug20201125 135258Bild und Text: Thomas Reuter

Haben Sie sich beim Spekulatius-Knabbern auch schon mal gefragt, was die Motive darauf bedeuten sollen? Gleich erfahren Sie es. Aber zunächst ein paar Infos zum Spekulatius selbst: Der Name kommt vom lateinischen Wort „speculare“, was so viel bedeutet wie „beobachten“ oder „achtgeben“. Er bezieht sich auf den Heiligen Nikolaus, der im 4. Jahrhundert Bischof in Myra (heute Demre an der türkischen Mittelmeerküste) war und besonders auf die Kinder achtgab.

Eine Legende erzählt: In Kleinasien herrschte eine Hungersnot. Endlich waren am Horizont Getreideschiffe aus Nordafrika zu erkennen. Aber noch bevor diese im Hafen von Myra vor Anker gehen konnten, wurden sie von einem Piratenschiff abgedrängt. Die Piraten ruderten in einem Beiboot an Land und forderten von den Einwohnern Myras, ihr Boot mit Schmuck und anderen wertvollen Dingen zu füllen. Andernfalls werde man die Getreideschiffe versenken. Die Leute eilten heim und brachten ihre Schätze herbei. Aber es reichte nicht. Da schlugen die Piraten vor, anstelle der fehlenden Kostbarkeiten die Kinder Myras mitzunehmen, um sie als Sklaven zu verkaufen. In diesem Moment tauchte Bischof Nikolaus mit einem großen Sack auf. In den hatte er alle Schätze der Kirche, sogar das Abendmahls-Gerät, gepackt. Dieser Sack füllte das Boot, die Piraten zogen ab, und die Getreideschiffe konnten anlanden. Bischof Nikolaus hatte die Kinder gerettet.

Aber nun zu den Bildern auf den Spekulatius. Es gibt dafür drei Quellen:

  • Zunächst waren nur Motive aus dem Leben des Heiligen Nikolaus abgebildet, z.B. Schiff oder Pferd oder Nikolaus selbst. Auch der Elefant gehört dazu, denn im 18. Jahrhundert, als der Spekulatius entstand, meinte man, dass es im weit entfernten Osmanischen Reich sicher Elefanten gäbe. Die Kinder konnten mit den Keksen die Geschichte des Nikolaus nachstellen.
  • Das Gebäck, das mit Kardamom, Gewürznelke und Zimt verfeinert ist, wurde in den Niederlanden erfunden. Als es sich zum Verkaufsschlager entwickelte, wollte man damit auch für das Herkunftsland werben. So kamen z.B. Windmühle und Schwan hinzu.
  • Schließlich testete die Backwarenindustrie, welche Motive sich am besten verkauften. Und das Sortiment wurde erweitert um Spielsachen oder einen Hund.

Das Rezept für Spekulatius ist nicht kompliziert. Aber man braucht ein Backmodel dafür. Auf dem sind die Motive vorgestanzt. Spekulatius sollten in keinem Nikolausstiefel fehlen!

 

Guten Appetit!

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