Die Annagelung

Die AnnagelungDie Annagelung

Impuls

Die Kreuzigung kein Kaffeekränzchen – wie viele Hammerschläge waren wohl nötig, damit sich der Nagel schlussendlich in das Holz treibt? Wie groß die Nägel, einen ganzen Menschen zu halten – wie entschlossen die Faust, welche den Hammer führt, wie kalt das Herz, wie starr der Sinn, wie blind das Auge, wie wie wie? Cui bono – wem nützt es? Den Schaulustigen, Entsetzten, die ihren Blick nicht abwenden können. Denen, die gerne gesehen werden wollen, weil es zum guten Ton gehört. Denen, die Gewinn machen am Tod der Schuldigen und der vermeintlich Schuldigen, Gewinn am Tod der Unschuldigen, überhaupt Gewinn mit dem Töten? Hammerschlag um Hammerschlag, kalt und klirrend, eisern und dazu das Schreien und Stöhnen, der Schmerz und die Angst. Kein Platz für Helden, nur Menschen und menschliche Abgründe. Der Dornenkronenkönig, auch er: Mensch. Paradox: Der Dornenkronenkönig, der König der Juden, der König der Welt, der auch in der Ewigkeit auf dem Thron sitzt und schon jetzt weiß, wer mit ihm im Paradies sein wird: wer Reue zeigt und Verantwortung übernimmt und Gott die Ehre gibt.

Musik: Johann Sebastian Bach: Johannespassion Nr. 49 Rezitativ „Allda kreuzigten sie ihn“ und Nr. 52 Choral „In meines Herzens Grunde“, Klavierauszug Edition Peters 39, Bearbeitung: D. Feldheim

Biblischer Text: Lukasevangelium Kapitel 23, Verse 33-43 (BasisBibel)

So kamen sie zu der Stelle, die »Schädel« genannt wird. Dort kreuzigten sie Jesus und die beiden Verbrecher – den einen rechts, den anderen links von ihm. Aber Jesus sagte: »Vater, vergib ihnen. Denn sie wissen nicht, was sie tun.« Die Soldaten verteilten seine Kleider und losten sie untereinander aus. Das Volk stand dabei und schaute zu. Die Mitglieder des jüdischen Rates verspotteten ihn. Sie sagten: »Andere hat er gerettet. Jetzt soll er sich selbst retten, wenn er der Christus ist, den Gott erwählt hat.« Auch die Soldaten trieben ihren Spott mit ihm. Sie gingen zu Jesus und reichten ihm Essig. Dabei sagten sie: »Wenn du der König der Juden bist, rette dich selbst!« Über Jesus war ein Schild angebracht: »Das ist der König der Juden.« Auch einer der Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt worden waren, verspottete Jesus. Er sagte: »Bist du nicht der Christus? Dann rette doch dich und uns!« Aber der andere wies ihn zurecht: »Fürchtest du noch nicht einmal Gott? Dich hat doch dieselbe Strafe getroffen wie ihn! Wir werden zu Recht bestraft und bekommen, was wir verdient haben. Aber er hat nichts Unrechtes getan!« Und zu Jesus sagte er: »Jesus, denke an mich, wenn du in dein Reich kommst.« Jesus antwortete: »Amen, das sage ich dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein!«

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