Am leeren Grab

Am leeren GrabAm leeren Grab

Impuls

Am leeren Grab scheiden sich die Geister. Ja, theologisch ist es interessant aber nichts Besonderes; historisch beweist es nichts; moralisch ein Desaster, psychologisch ein Phänomen und psychotherapeutisch ein dramatisches Ereignis zur Verarbeitung. Aus Sicht der Wachen ein Misserfolg und für die Herrschenden eine Katastrophe. Für mich ist es eine Aufforderung zur Entscheidung: Bleibe ich bei all dem stehen, staune still vor mich hin, lächle milde und gehe unbeeindruckt weiter oder vertraue ich einem persönlichen Gott, der sein Leben für mich gab und den Weg frei machte zum barmherzigen Gott. Einem Gott, dessen Allmacht die Ohnmacht einschließt, der eine ewige Existenz besitzt und sich in die menschliche voll und ganz hineingibt, dessen Liebe stärker ist als der Tod, der in die finstersten Momente des Lebens Licht zu bringen vermag. Ein Gott, zu dem ich kommen kann wie ich bin und nicht so bleiben muss, weil er mich zum besseren hin verändern will, gestalten nach seinem Bild und vollenden, wenn ich seinen persönlichen Auftrag hier in dieser Zeit und Welt erfüllt habe.

Musik: Johann Sebastian Bach: Osteroratorium BWV 249 Nr. 1 Sinfonia, Klavierauszug Carus 31.249/03, Bearbeitung: D. Feldheim

Biblischer Text: Matthäusevangelium, Kapitel 28,1-20 (BasisBibel)

Der Sabbat war vorüber. Da kamen ganz früh am ersten Wochentag Maria aus Magdala und die andere Maria. Sie wollten nach dem Grab sehen. Plötzlich gab es ein heftiges Erdbeben, denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab. Er ging zum Grab, rollte den Stein weg und setzte sich darauf. Seine Gestalt leuchtete wie ein Blitz, und sein Gewand war weiß wie Schnee. Die Wachen zitterten vor Angst und fielen wie tot zu Boden. Der Engel sagte zu den Frauen: »Fürchtet euch nicht! Ich weiß: Ihr sucht Jesus, der gekreuzigt wurde. Jesus ist nicht hier. Gott hat ihn von den Toten auferweckt, wie er es vorausgesagt hat. Kommt her und seht: Hier ist die Stelle, wo er gelegen hat. Jetzt geht schnell zu seinen Jüngern! Sagt ihnen: ›Jesus wurde von den Toten auferweckt.‹ Er geht euch nach Galiläa voraus. Dort werdet ihr ihn sehen. Auf diese Botschaft könnt ihr euch verlassen.« Die Frauen waren erschrocken und doch voller Freude. Schnell liefen sie vom Grab weg, um den Jüngern alles zu berichten. Da kam ihnen Jesus selbst entgegen und sagte: »Seid gegrüßt!« Sie gingen zu ihm, berührten seine Füße und warfen sich vor ihm zu Boden. Da sagte Jesus zu ihnen: »Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen. Dort werden sie mich sehen.« Während die Frauen noch auf dem Weg waren, liefen einige der Wächter in die Stadt. Sie meldeten den führenden Priestern alles, was geschehen war. Diese fassten gemeinsam mit den Ratsältesteneinen Beschluss über das weitere Vorgehen: Sie gaben den Soldaten viel Geld und forderten sie auf: »Erzählt allen: ›Seine Jünger sind in der Nacht gekommen. Als wir schliefen, haben sie den Leichnam gestohlen.‹ Wenn Pilatus davon hört, werden wir mit ihm sprechen. Wir werden dafür sorgen, dass ihr nichts zu befürchten habt.« Die Soldaten nahmen das Geld und erfüllten ihren Auftrag. So ist dieses Gerücht entstanden, das sich bis heute bei den Juden hält. Die elf Jünger gingen nach Galiläa. Sie stiegen auf den Berg, wohin Jesus sie bestellt hatte. Als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Aber einige hatten auch Zweifel. Jesus kam zu ihnen und sagte: »Gott hat mir alle Macht gegeben, im Himmel und auf der Erde. Geht nun hin zu allen Völkern und ladet die Menschen ein, meine Jünger und Jüngerinnen zu werden. Tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Und lehrt sie, alles zu tun, was ich euch geboten habe! Seid gewiss: Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt.«

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