[22. März 2020]

Liebe Leserinnen und Leser,

der heutige (22. März 2020) Sonntag Lätare (lat. für „Freut euch“) liegt mitten in der Passionszeit. Er ist ein Sonntag der Freude, der Freude an Jesus – jeglichem Leid zum Trotz. Unseren Alltag und auch unseren Sonntag bestimmen derzeit lebensbedrohliche Mächte, Ängste und Sorgen, echtes Leid – alles plötzlich ganz real. Diesem Schlimmen doch etwas Gutes abzutrotzen, darin liegt eine gewaltige Kraft. Wenn das Leben über den Tod siegt, Hoffnung über Ausweglosigkeit, fürsorgliche Liebe über selbstbestimmte Gewohnheit. Osterfreude scheint so schon einmal aufzukommen.

Doch noch stecken wir drin, in all dem Schlamassel. Wir haben Angst. Das Virus ist nicht sichtbar und geht umher wie eine unsichtbare Macht. Dagegen gibt es noch keine Medizin, Krankheit und Tod drohen uns. So lange es noch weit weg scheint, ignorieren manche die Gefahr. Andere dagegen geraten in Panik. Die Auswirkungen dieses unsichtbaren Virus sind schon so deutlich zu spüren. Je näher es uns kommt, umso deutlicher wird uns, dass es uns alle treffen wird, sei es nun direkt oder indirekt.

Während die einen sich vielleicht vorerst über mehr freie Zeit freuen, bangen andere um Ihre Existenz. Die Talfahrt der Börse zeigt vorab im Großen, was manchem Kleinen noch blühen könnte. Hoffen wir, dass die ergriffenen wirtschaftlichen Maßnahmen greifen. Persönlich versuchen wir die Ansteckungsketten und -netze zu unterbrechen, indem wir uns in sozialer Distanz üben. Behandlungskapazitäten für die schwer Erkrankten sollen so sichergestellt werden. Diese Isolation müssen wir, so schwer es uns in unserem Leben und in unserem Glauben fällt, aushalten – es ist eine harte Passionszeit für uns alle und keine selbstgewählte Fastenzeit. Wir bringen diesmal das Opfer der Isolation, damit wir Lebensopfer verringern und andere (und vielleicht auch uns) bewahren helfen.

Viele Berufsgruppen nehmen ein hohes Risiko auf sich und treten gerade jetzt der Gefahr mutig und besonnen entgegen. Wir tun es füreinander. Hingabe ermöglicht Leben. Diesen Weg ist schon Jesus gegangen. Ihnen und euch gebührt ein besonderer Dank. Das wollen wir Ihnen und euch durch unser kontrolliertes und freundliches Verhalten zeigen, wenn wir euch begegnen. Und wir beten für euch!

Ein kleines Ostern vor dem großen: Damals stand am Ende nach allem Leid das Leben. Jesus war auferstanden von den Toten, ja er ist der lebendige Herr. Er ruft uns, ihm zu folgen. Bereits jetzt, am Anfang des Unglücks oder mittendrin, sehen wir schon mit den Augen des Glaubens das Ende und erhoffen das Leben. Jesus haben wir dabei an unserer Seite. Er ist unser Friede und das möge Ihnen und euch Trost sein und unser aller Freude, allen Widrigkeiten zum Trotz.

Bleibt behütet und Gott befohlen! Euer/Ihr Pfarrer Frank Pauli


[20. März 2020]

Liebe Gemeindeglieder des Kirchspiels Zwickau Nord, liebe Besucher unserer Kirchen,

nach reiflicher Überlegung, Rücksprache mit Ärzten, dem Lesen einer Verfügung des Sozialministeriums unseres Freistaates und natürlich dem Fragen danach, was jetzt „dran“ und Gottes Willen ist, haben wir uns entschieden, die noch offenen Kirchen in unserem Kirchspiel zu schließen, um ein Ansteckungsrisiko mit Covid 19 zu minimieren.

Es gibt viele Möglichkeiten des gemeinsamen Gebetes (Telefon, Internet etc.) und unser Gott wohnt auch nicht in Häusern, so schön die alle in unserem Kirchspiel sind. Bitte nutzen Sie die modernen Medien, um miteinander ins Gespräch und ins Gebet zu kommen – denn Gebet braucht unsere Stadt gerade mehr denn je, da auch hier die Corona-Fallzahlen exorbitant steigen. Wir können und wollen die Verantwortung nicht dafür übernehmen, dass womöglich jemand in unseren Kirchen infiziert wird. Aber wir rufen Sie ausdrücklich dazu auf, zu beten, dass Gott unsere Stadt segnet und bewahrt. Das ist kein Kleinglaube, sondern (…hoffentlich) Weisheit. Unser Dank gilt allen Mitarbeitern, die in den vergangenen Tagen die offenen Kirchen „betreut“ haben!

Gern stehen wir Ihnen und Euch am Telefon zur Verfügung.

Pfarramtsleiter Jens Buschbeck und Pfarrer Frank Pauli


buschbeck jens web

[19. März 2020] > Worte von Jens Buschbeck an die Gemeinden des Kirchspiels


[18. März 2020]

Liebe Glaubensgeschwister, liebe Leser*innen,

wir bitten um Verständnis dafür, dass wir um die Verbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen bis auf Weiteres in den Gemeinden des Kirchspiels auf alle Gemeindeveranstaltungen, Treffen und Zu­sammenkünfte, sowie die Gottesdienste in kirchlichen Räumen verzichten müssen. Trotzdem sind wir gewiss, dass wir auch in diesen Tagen froh und zuversichtlich glauben können und uns von unserem Herrn Jesus Christus getragen fühlen dürfen. Die Glocken unserer Kirchen rufen zu den gewohnten Zeiten zum persön­lichen Gebet und zum Innehalten auf. Auch sonntags werden sie läuten und an die Gemeinschaft mit Jesus Christus erinnern. Bitte nutzen Sie die Ange­bote für Fernseh- und Rundfunk- und Internetgottesdienste.

Wenn Sie konkret Hilfe brauchen (Seelsorge, Einkaufsdienste, Botengänge, etc.) oder ganz konkret helfen möchten (auch durch Gestalten von Briefen, Karten, Bildern, Einkaufen für andere, Telefondienst, etc.) melden Sie sich bitte bei neben stehenden Pfarrämtern Ihrer Gemeinde oder bei den hauptamtlichen Mitarbeitern.

Die Gemeindebüros sind vorerst zu den bekannten Öffnungszeiten besetzt. Wir bitten, wenn möglich, um telefonische Kontaktaufnahme.

Um unsere Mitarbeiter*innen zu schützen, bitten wir verstärkt um eine bargeldlose Zahlung von Kirchgeld und Gebühren sowie von Spenden anstelle der Gottesdienstkollekten. Danke. Bleiben Sie behütet und gesegnet – Gott befohlen!

Der Kirchenvorstand und die Mitarbeiter*innen des Kirchspiels Zwickau Nord

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